Witten in Kürze…
Mit rund 99.000 Einwohnern größte Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises. Bevorzugte Lage am südöstlichen Rand des Ruhrgebiets in direkter Nachbarschaft zu Bochum und Dortmund.
Sitz der Privatuniversität Witten-Herdecke. Edelstahlerzeugung, Maschinenbau, Elektrotechnik, Glasverarbeitung, chemische Industrie. Im 18.Jh. einer der bedeutendsten westfälischen Kornmärkte. Steinkohlenbergbau seit 1525, erste Stahlhütte 1790.
Zwei Drittel des Stadtgebietes bestehen aus Wald, landwirtschaftlichen Flächen, Grünanlagen und Wasserflächen. Über 150 km markierte Rundwanderwege. Der Ruhrtalradweg verläuft rund 9 km über Wittener Stadtgebiet.
Besonders sehenswert sind: Zeche Nachtigall, der Besucherstollen Nachtigall und der Bergbaurundweg Muttental. Als herausragende Zeugnisse des frühen Ruhrbergbaus sind sie Ankerpunkt der Route der Industriekultur.
Naherholungsgebiet Hohenstein mit Wildgehegen, Streichelzoo, Liege- und Spielwiesen. Aussichtsturm hoch über dem Ruhrtal.
Kemnader See mit Ausflugsbooten, Segel- und Tretbootverleih, Grillplätzen.
Das Märkische Museum beherbergt eine einzigartige Sammlung Deutscher Malerei und Grafik. Hebezeugmuseum, Museen zur Geschichte des frühen Ruhrbergbaus.
Weitere Informationen:
Als Besucher in Witten…
… kann man kaum glauben, dass in dieser grünen Stadt an der Ruhr einst die Wiege des Kohlenpotts stand: Die Sage erzählt, dass ein Schweinehirt im Muttental eines Tages verwundert war über die glühenden Steine seines Lagerfeuers. Er hatte damit die Steinkohle entdeckt, deren wirtschaftliche Bedeutung Witten Mitte des 19. Jahrhunderts zum Zentrum des Ruhrbergbaus machte.
Heute ist Witten eine bunte Stadt, topographisch ein wenig uneben, aber nicht zuletzt deshalb auch so interessant: ein Mittelzentrum am Rande des Ruhrgebiets, in dem man die Nähe zum Bergischen Land und zum Sauerland spürt, das aber gleichwohl in unmittelbarer Nähe zu den Metropolen wie Dortmund oder Bochum liegt. Rund 99.000 Einwohner machen Witten zur größten Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Siedlungsgeschichte
Der Ortsname Witten wird 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Einen auf 851 datierten Nachweis gibt es für den Stadtteil Herbede, der seit 1975 zu Witten gehört. Stadtrechte wurden 1825 verliehen. Mit der Gebietsreform 1975 verlor Witten die Kreisfreiheit und gehört seither zum Ennepe-Ruhr-Kreis.
Natur und Landschaft
Wittens geografische Randlage zum Ruhrgebiet wird in der Landschaft deutlich: Südlich der Ruhr prägen Hügelketten das Bild und machen die Nähe zum Bergischen Land und zum Sauerland spürbar. Mit 60 Prozent Grünanteil im Stadtgebiet, weitläufigen Wäldern und einem hohen Anteil landwirtschaftlicher Flächen punktet Witten bei seinen Einwohnern ebenso wie bei Gästen. Naherholung beginnt in Witten nicht weit draußen – das Grün ist bereits in der Stadt!
Über 150 Kilometer markierte Rundwanderwege, fünf ausgeschilderte, thematische Radrundwege im Stadtgebiet, der Ruhrtalradweg und Ausflugsboote auf der Ruhr und dem Kemnader See machen die landschaftlichen Vorzüge erlebbar.
Verkehrsanbindung
Witten liegt im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Die Bahn betreibt zwei Haltepunkte: Witten Hbf und Witten-Annen Nord.
Vom Hauptbahnhof aus gibt es Direktverbindungen nach Dortmund, Hagen, Bochum, Essen, Iserlohn, Siegen, Aachen.
Mit sechs Autobahnanschlüssen an die A 43, A 44 und A 45 ist Witten optimal mit dem Fernstraßennetz verbunden. Die Bundesstraße B 226 führt über Wittener Stadtgebiet.
Zu Gast in Witten

Zehn Hotels, zahlreiche Privatzimmer und Ferienwohnungen bieten Übernachtungsmöglichkeiten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel. Gastronomiebetriebe aller Art finden sich auch in den Stadtteilen. In den Randbereichen locken zahlreiche Ausflugsgaststätten.
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Einkaufen in Witten
Attraktive Fachgeschäfte, ein großes Kaufhaus, eine Mall, serviceorientierte Dienstleister, Straßencafes und Biergärten laden in der Innenstadt ein zum Einkaufen, Bummeln und Verweilen. Auf den Parkplätzen und in den Parkhäusern der Innenstadt findet sich immer ein Parkplatz. Alle Geschäfte sind schnell und bequem zu Fuß zu erreichen. Wer will, fährt mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zur Fußgängerzone oder mit der Straßenbahn direkt hinein.
Größte Einzelhändler in Witten sind Kaufhof Galeria, Saturn, das Modehaus Boecker und die Firma Novum. Mehrere Lebensmittelgeschäfte und Fachhändler sichern auch in der City die Versorgung mit den Produkten des täglichen Bedarfs. Seit Herbst 2009 hat sich die neu entstandene StadtGalerie mit ihren zahlreichen Fachgeschäften zum Magneten für´s Shoppen entwickelt.
Ein interessanter Warenmix von frischen Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs findet sich auf den Wochenmärkten, die ein angenehmes und unterhaltsames Einkaufserlebnis unter freiem Himmel auch in den Stadtteilen bieten.
In den Gewerbegebieten Wittens haben große Handelshäuser ihre Geschäfte: Das Möbelhaus Ostermann, der internationale Marktführer für Künstlermaterialien Boesner, Baumärkte, Baustoff- und Holzhändler, ein Gartencenter und viele andere machen eine Versorgung auch mit ausgefallenen Gütern innerhalb der Stadtgrenzen ganz einfach.
Wirtschaft
Zusammen mit Eisen und Stahl bestimmte die Kohle über mehr als einhundert Jahre den Pulsschlag der Stadt. Bereits für das 15. Jahrhundert ist Kohlebergbau urkundlich belegt, der sich jedoch erst während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert zu einem bedeutsamen Wirtschaftszweig entwickelte und in Witten die damals größte Zeche des Ruhrreviers entstehen ließ. Pioniere der Eisen- und Stahlerzeugung gründeten Ende des 18. Jahrhunderts Werke in Witten, deren Nachfolger zum Teil noch heute produzieren.
Aus der ursprünglichen Montanabhängigkeit hat sich Witten heute weitgehend gelöst. Dennoch ist die Industrie ein wesentliches Standbein der Stadt geblieben – gekennzeichnet durch Branchenvielfalt und Spezialisierung, durch moderne Großbetriebe und zukunftsorientierte mittelständische Unternehmen, viele von ihnen traditionsreiche Familienunternehmen und gleichzeitig Global Player. Zahlreiche Firmen sind mit ihren Produkten und Technologien Marktführer – oftmals sogar weltweit! Mit Exportquoten von über 50 Prozent nehmen Wittener Unternehmen Spitzenpositionen ein. Metallerzeugung und -verarbeitung, Stahl- und Maschinenbau, Zulieferung für den Fahrzeugbau, Elektrotechnik und Chemie – in diesen Sektoren liegen die Kernkompetenzen Wittener Firmen.
In den letzten Jahren hat Witten seine Position als Wissenschafts- und Technologiestandort ausgebaut, der die Stadt für die Ansiedlung von forschungsintensivem Gewerbe attraktiv macht. Angetrieben wird diese Entwicklung durch die erste Privatuniversität Deutschlands, die Universität Witten/Herdecke (UWH), sowie dem benachbarten Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) und dem neuen Zahnmedizinisch-Biowissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungszentrum (ZBZ).
Aber auch im Zuge der als Strukturwandel bezeichneten Veränderungen hat sich in Witten einiges getan: Mittlerweile sind rund 60 Prozent aller Beschäftigten im Dienstleistungssektor tätig, wobei sich Witten als bevorzugter Standort für hochrangige, spezialisierte und unternehmensnahe Dienstleistungen qualifiziert hat.
Freizeit und Erholung
Nicht umsonst gehört Witten zur grünen Lunge des Reviers und ist Naherholungsziel für die gesamte Region. Natur genießen, Geschichte erleben oder aktiv entspannen – die abwechslungsreiche Wittener Landschaft macht Lust auf Unternehmungen.
Über 150 Kilometer markierte Rundwanderwege, fünf thematische Radrundwege und natürlich der Ruhrtalradweg bieten sportliche Freizeitgestaltung und erschließen zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Besonders erlebnisreich sind der Kemnader See mit unzähligen Sportmöglichkeiten, das Naherholungsgebiet Hohenstein und das Muttental.
Die Ruhr hat sich schon lange vom trüben Industriefluss zum Wassersportparadies gewandelt. Ruderer, Kanuten und Angler haben hier ihr Revier direkt vor der Haustür. Da, wo sich der Fluss zum Kemnader See staut, finden Spaziergänger, Radler und Inline-Skater gut ausgebaute Rundwege. Segeln, Surfen, ein Spaßbad mit allem drum und dran und eine Beachsport-Anlage komplettieren die Angebotspalette. Wer weniger Action will, entspannt sich in einer Beachbar, genießt die idyllische Uferlandschaft per Schiffstour oder lässt an einem stillen Fleckchen einfach die Seele baumeln.
Nur einen Spaziergang vom Stadtzentrum entfernt liegt auf einer steilen Felsnase hoch über der Ruhr der Hohenstein, klassisches Ausflugsziel der Wittener seit Jahrzehnten. Ein Muss: der Blick vom Bergerdenkmal über das Ruhrtal mit seinen Flussauen und Inseln. Kinder zieht es zu den Hirsch- und Wildschweingehegen, in den Streichelzoo, zum Lehrbienenstand oder auf den Spielplatz mit seinen Matschbecken. Zahllose Waldwege unter alten Bäumen laden ein, den Spaziergang zur Wanderung auszudehnen.
Dreh- und Angelpunkt für den Tourismus in Witten ist das in einem stillen Seitental der Ruhr gelegene Muttental. Hier verbinden sich Naturerlebnis und 450 Jahre Industriegeschichte: Kaum vorstellbar, dass in diesem idyllischen Tal mit seinen Wäldern, Wiesen und Feldern einst über 60 Kleinzechen in Betrieb waren. Anziehungspunkte und Teil der „Route der Industriekultur“ sind das Gruben- und Feldbahn-Museum, die Zeche Nachtigall mit ihrem Besucherstollen und ein bergbaugeschichtlicher Rundweg mit vielen Originalrelikten und detailgetreuen Nachbauten.
Kunst und Kultur
Witten verfügt über ein lebendiges und buntes Kulturleben. Die Angebote der „offiziellen“ Einrichtungen und der freien Szene ergänzen sich dabei in vielfältiger Weise.
Dreh- und Angelpunkt des Kulturlebens ist der Saalbau Witten - Schau- und Showplatz, Tagungs- und Veranstaltungszentrum, Bürgerhaus. Hier treffen sich die Größen der aktuellen Kulturszene, renommierte Orchester und namhafte Theaterensembles zu Gastspielen. International beachtet sind die jährlich im April veranstalteten „Wittener Tage für neue Kammermusik“.
Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich Haus Witten, ein burgähnliches Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Nach aufwändigen Restaurierungsarbeiten 1996 als Kulturstätte wiedereröffnet, ist seine preisgekrönte Stahl-Glas-Architektur heute Kulisse für Musik- Theater- und Kleinkunstdarbietungen. An den Sommerwochenenden finden sich Bands aus Rock, Pop, Latin und Folk zum Wittener Kultursommer ein. Bei den Jazzfans lässt die Veranstaltungsreihe Goodnight-Jazz die Herzen höher schlagen.
Die Wittener WERK°STADT, Kulturzentrum in freier Trägerschaft, ist Treffpunkt der jungen und jung gebliebenen Szene. Tanzveranstaltungen, Live-Musik, Lesungen und Kleinkunst gehören zum Programmangebot, das traditionell einen Schwerpunkt auf Comedy legt.
Während der letzten Jahre hat sich in rund einem halben Dutzend Kneipen der Innenstadt eine eigene Kulturszene entwickelt. In Clubatmosphäre spielen Bands ganz unterschiedlicher Couleur auf, fesselt Stehgreiftheater das Publikum oder laden offene Bühnen zu Sessions für jedermann.
Das Stadtmarketing Witten belebt die Stadt mit Festen ganz unterschiedlicher Art. Traditionell ist die Zwiebelkirmes am ersten Septemberwochenende das größte Event in der Stadt. Ein Umzug mit geschmückten Wagen, ein Zwiebelsackträger-Staffellauf und andere Spaßwettbewerbe, ein Zwiebel- und Handwerkermarkt verwandeln die Innenstadt in einen Ort ausgelassenen Treibens.
Im Stadtteil Herbede lockt das jährliche Oktoberfest mit Live-Musik, Comedy und Kinderaktionen, Kunsthandwerk und Marktständen aller Art das Publikum auf die Festmeile. Das kulinarische Aufgebot „Genuss am Fluss“ und ein Oldtimertreffen sind weitere Veranstaltungen, die über die Stadtgrenzen hinaus Anhänger haben.
Das Märkische Museum gründet nach über 100jähriger Sammeltätigkeit sein Profil auf eine mehr als 4000 Werke umfassende Sammlung deutscher Malerei und Grafik des 20. Jahrhundert, vom Expressionismus bis zur Gegenwart. Die Sammlung Deutsches Informel ist im Grafikbereich konkurrenzlos in der bundesdeutschen Museumslandschaft. Wechselausstellungen runden das Programm ab.
Das Industriemuseum Zeche Nachtigall ist zusammen mit dem Bergbaugeschichtlichen Rundweg Muttental Ankerpunkt der Route der Industriekultur. An authentischen Schauplätzen wird hier die frühe Geschichte des Ruhrbergbaus erlebbar: Eine Dampfmaschine von 1887, ein 35 Meter langes Schiff für den Kohlentransport auf der Ruhr, ein Besucherbergwerk, in dem man ein Flöz mit bloßen Händen berühren kann. Über 30 Zeugnisse früherer Bergbautätigkeit entlang des Rundweges im Muttental lassen erahnen, dass hier einst über 60 Kleinzechen gleichzeitig in Betrieb waren.
In direkter Nachbarschaft zu Zeche Nachtigall liegt die ehemalige Zeche Theresia. Die restaurierten Zechengebäude sind heute Standort des Gruben- und Feldbahnmuseums, das anhand zahlreicher Lokomotiven und Waggons die Entwicklungsgeschichte dieses Transportmittels dokumentiert und zu Fahrten auf dem museumseigenen Gleisnetz einlädt.
Das Hebezeugmuseum der Firma J.D. Neuhaus, das Firmenmuseum der Friedrich Lohmann GmbH und das Museum des Diakoniewerks Ruhr ergänzen als private Einrichtungen das museale Angebot in Witten.