Bethaus, Muttentalstr. 35

Das Bethaus im Muttental ist ein am Hang gelegenes eingeschossiges Bruchsteingebäude mit Sockelgeschoss und rückwärtigem Fachwerkanbau. Das Sockelgeschoss wird durch eine hohe äußere Freitreppe überwunden. Dem abgewalmten Dach sitzt ein Glockentürmchen auf, dessen Spitze von einem Posaunenengel bekrönt wird. Die Haustüren im Sockelgeschoss, an der Giebelseite und im Fachwerkanbau zeigen historistische Stilelemente, die holzgerahmten Fenster sind durch Sprossen geteilt und mit Schlagläden versehen.

Im unteren Raum wird die Holzdecke durch eine Mittelsäule gestützt. Der Raum dient heute als Ausstellungsraum des Westfälischen Industriemuseums zur Bergbaugeschichte. Der obere Raum wird als Tagungsraum und der rückwärtige Fachwerkanbau als Wohnung genutzt.

Das Bethaus von 1830 ist ein bedeutendes wirtschafts- und sozialgeschichtliches Dokument des Ruhrbergbaues. In ihm versammelten sich ehemals die Bergleute zahlreicher Stollenbetriebe im Muttental vor Schichtbeginn. Es diente als Andachtsstätte, als Stempelplatz und als Aufbewahrungsort für das Arbeitsgerät der Bergleute. Im Sockelgeschoss befand sich eine gemeinschaftliche Schmiede der angeschlossenen Stollenbetriebe.

Früher gab es im Ruhrbergbau eine Vielzahl solcher Bethäuser. Heute besitzt das Bethaus in seiner Art im Ruhrgebiet jedoch Singularitätswert.