Zeche Nachtigall, Außenstelle des LWL - Industriemuseums, Nachtigallstr. 35-37

Die Zeche Nachtigall wurde 1728 erstmals urkundlich als Stollenzeche erwähnt.

Als in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts die Nachfrage nach Kohle anstieg, schlossen sich 1832  mehrere Kleinzechen der Umgebung mit der Zeche Nachtigall zusammen, um vom Stollenbau zum Tiefbau überzugehen. Es wurden der tonnlägig (schräg) verlaufende Schacht Neptun und der  seigere (senkrechte) Schacht Herkules abgeteuft. Voraussetzung dafür war der Einsatz von Dampfmaschinen zum Abpumpen des Grundwassers, denn die Schächte reichten unter den Ruhrwasserspiegel.

Die Zechengebäude (Maschinenhaus, Sozialgebäude) sind typische Beispiele für Betriebsbauten der ersten Phase der Industrialisierung des Ruhrgebietes.

1892 wurde die Zeche Nachtigall stillgelegt und die Anlage zur Ziegelei Dünkelberg umgebaut. Aus dieser Zeit stammen zwei erhaltene Kammerringöfen, die 1964 stillgelegt wurden.

Die restaurierten Gebäude der Zeche Nachtigall/Ziegelei Dünkelberg werden vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Außenstelle des Westfälischen Industriemuseums genutzt. Die Thematik des Museums umfasst den frühen Bergbau an der Ruhr, die Ruhrschifffahrt und die Ziegeleigeschichte. Eine Dampfmaschine aus dem 19.Jahrhundert ist im Maschinenhaus installiert. Im Besucherbergwerk Nachtigallstollen kann der Kohlenabbau am originalen Flöz besichtigt werden. Auf dem Museumsgelände erinnern eine rekonstruierte Schachtanlage an den Kleinbergbau nach den Weltkriegen und ein rekonstruierter Ruhrnachen an die Kohlenschifffahrt auf der Ruhr.